Das Buch stellt einen Ratgeber für die Zukunft im Arbeitsleben dar und ist eine wirklich lesenswerte Erfahrung. Die Aufteilung in „wie man einen Job bekommt“ und „wie man einen Job behält“ ist strukturell sehr sinnig.
Der erste Abschnitt stellt ein beachtliches Inventar an Vorlagen für potentielle Bewerbungsschreiben, mitsamt Formulierungshilfen und sonstigen hilfreichen Hinweisen, worauf etwa Personalabteilungen ein schärferes Auge werfen und worauf man insbesondere achten sollte, bereit. Dieser Abschnitt umfasst, zugegeben in kompakter Form, grundsätzlich vieles, was für das Erhalten eines Jobs notwendig und relevant ist und erfüllt seinen Zweck.
Die wahre Essenz des Buches schlägt sich in meinen Augen im zweiten Teil des Buches nieder.
Wie bereits erwähnt befasst sich der zweite Abschnitt mit Regeln, an welche sich der Aspirant halten könnte oder sollte, um das Ziel, welches das Buch vermitteln möchte, nämlich das erhalten und aufsteigen innerhalb eines Berufes, zu erreichen. Ein Regelsystem hilft einem Unerfahrenen Leser ungemein, da es diesem grundsätzlich einen Rahmen setzt, nach welchem er sich verhalten kann und auf was dieser achten sollte. Die Thematik der Organisationspolitik wird anhand dieser Regeln und mithilfe vieler Beispiele und Zitate aus der Geschichte, etwa von Julius Cesar, oder aus dem persönlichen Leben des Autors veranschaulicht. Neben den sehr passenden historischen Referenzen waren insbesondere die persönlichen Erfahrungen des Autors sehr interessant. Gerade, wenn man das Vergnügen gehabt hat, den Autor dieses gelungenen Werkes als Lehrperson gehabt hat und die Person hinter diesen Eindrücken kennt.
Die „Regeln“ sind oftmals sehr allgemein formuliert. Dies kann einerseits für aber auch gegen die Qualität dieser sprechen, da der Leser eine Regel aufgrund ihrer Weitläufigkeit zwar auf viele Lebenssituationen anwenden kann, die Regel jedoch Gefahr läuft, ins Uferlose zu gehen. Dem wurde zumeist mithilfe von praktischen Beispielen entgegengehalten, jedoch würde ich eine Konkretisierung mancher Regeln für sinnvoll erachten. Dass einige Regeln sich stellenweise kreuzen erachte ich als kein Problem, da sie sich in verschiedenen Bereichen doch ergänzen und somit „einen Kreis schließen“. Das Buch macht sehr charmante Hommagen an Bekanntschaften des Autors und beinhaltet auch sonst schöne und rührende Momente, ob nun Zitate der Mutter oder inspirierende Werdegänge von Freunden. Es wird stellenweise eine sehr innige Atmosphäre geschaffen, welche jedoch nicht unplatziert, sondern passend instrumentalisiert wird, um die jeweilige Regel, welche vermittelt wird, besonders zu veranschaulichen.
Bezüglich des Narrativstils ist anzumerken, dass dieser versucht, eine Linie zwischen seriösem Appellieren an den Leser und lässiger Umgangsart mit diesem zu fahren. Dieser Kontrast lässt eine sehr abwechslungsreiche Leseerfahrung entstehen und wirkt insbesondere an die tendenziell jüngere Leserschaft dieses Buches.
Die kleinen Illustrationen am Ende eines Kapitels sind ein charmanter Touch, dass diese von der Tochter des Autors illustriert wurden zeigt ebenfalls den persönlichen Bezug des Autors zu seinem Werk. Insgesamt handelt es sich bei diesem Buch um einen gelungenen Ratgeber für Jedermann, der sich mit der Thematik der Organisationspolitik auseinandersetzen möchte. Insbesondere für Neueinsteiger in der Berufswelt wird dieses Buch einige nützliche Tipps auf Lager haben.
Sowohl als Lehrperson als auch als Autor vermittelt Keith Calhoun-Senghor deutlich, dass er stets darum bemüht ist, Leuten zu helfen und zu lehren, und das mit einer ungewöhnlich herzlichen und unverkennbar enthusiastischen Haltung, welche sich genauso in seinem Buch niederschlägt, wie man es in seinen Vorträgen gewohnt ist, wodurch ein sehr authentisches und gelungenes Werk entstanden ist.